Friede sei mit Dir!
Schöne Grüße
"I'll be back!"
Krawumm! Was für ein Lärm! Mit einem riesigen Krachen zersplittert das Portal. Als die Staubwolke sich lichtet sieht man vier Hände. Sie strecken sich matt nach Hilfe aus.
Von starker Hand werden sie ergriffen und rausgeholt. Gott sei Dank!
Was für ein Auftritt.
Pure Kraft und Energie.
In der orthodoxen Kirche stellt man sich so den Karsamstag vor. Jesus Christus steigt ins Totenreich, die Tür zur Unterwelt splittert und Adam und Eva werden von ihm befreit.
(Quasi Terminator als Urbild: „I’ll be back“. Wobei Schwarzenegger – wer die Filme kennt - jetzt auch schon lange in Rente ist….;))
Als Ikone hängt das bei vielen orthodoxen Christinnen und Christen an der Wand. Wie Jesus Christus das Tor zur Unterwelt öffnet. Und das Bild hat eine Überschrift: „Anastasis“ (Auferstehung)
Schon klar, dass da die Hölle los war, als Jesus die Tür eingetreten hat. Heißt im Glaubensbekenntnis kurz „hinabgestiegen ins Reich des Todes“
Das Ende des Todes ist eingeläutet. Tatsächlich landet er zusammen mit der Hölle am Ende im Feuer (vgl. Offb 20,14). Ist also voll erledigt.
Friedhofsbesuche
Nach der Hinrichtung Jesu gehen einige Frauen früh morgens zum Grab. Irgendwas muss man ja tun in dem ganzen Schrecken. Heute Blümchen oder ein bisschen gießen. Damals Salböl. Für den Leichnam ein bisschen Wohlgeruch.
Auch hier „Krawumm!“ Das Felsengrab steht offen, ein Engel blitzt ihnen entgegen. Auf den Schrecken ihres Lebens dann die kurze Erklärung: „Fürchtet euch nicht! Ich weiß, dass ihr Jesus den Gekreuzigten sucht. Er ist nicht hier; er ist auferstanden, wie er gesagt hat.“ (vgl. Mt 28,5-6) Selbst auf den Tod ist nicht mehr Verlass.
So musste immer dazu gesagt werden: „Fürchtet Euch nicht!“ Und auch: „Friede sei mit Euch!“
Der Auferstandene nimmt also Adam und Eva an die Hand und holt sie raus. Schöpfung und Neuschöpfung berühren sich. Die Machtfrage ist geklärt, die Frage nach der Zukunft prinzipiell entschieden.
Fürchtet euch nicht!
In der Stille des Karsamstags und im ersten Licht des Ostermorgens mag man diesen Einbruch des Lebens meditieren, d.h. als Bild in seine Mitte nehmen.
Wie lange noch Dingen nachtrauern?
Gefangen von der eigenen Vergangenheit. Du hast keine Gegenwart; weil die Vergangenheit dir diktiert, wer Du sein musst. Gefesselt in Abgründen und Unterwelten.
Die Mitte der Nacht aber ist der Beginn des neuen Tages. Und so mag ganz leise aber beharrlich österliche Freude aufkommen. Und Du hörst das Frohmachwort: Fürchte Dich nicht; Friede sei mit Dir!
Es ist vorbei.
Friede sei mit euch!
Friede sei mit Euch! Ist das erste Geschenk des Auferstandenen an seine Gemeinde. Und unüberbietbar.
Und jedes „Krawumm“ der Gegenwart ist abzulehnen und ihm entgegenzutreten! Dem Krieg gehört keine Zukunft.
In diesem Sinne möge sich der Friede Jesu Christi ausbreiten: In Dir, in uns – und weltweit. Wie wir in jedem Gottesdienst hören: Friede sei mit Dir!
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