Perfekt!  - Weihnachten als Patchwork


Perfekt!

Weihnachten als Patchwork

 

Fast geschafft. Vielleicht ist es ein Trost zu hören, auch viele andere Länder haben zwei Weihnachtsfeiertage, also v i e l  Zeit, um andere Menschen zu besuchen. Besonders dann, wenn man Patchwork ist. Familiär gesehen sind wir viele Patchworker. Jedenfalls, wenn man den Verkehrsnachrichten am 26.12. zuhört. Der eigene Stau auf der A2 ist auch dabei.

Der zweite Weihnachtsfeiertag bietet also Gelegenheit, sich mit anderen Menschen zu treffen, mit denen man – irgendwie – verbunden ist. Ob angeheiratet, neu verbandelt oder sonst wie in Kontakt.

 

Dass „patch“ Flicken, Pflaster, Fleck, Reparatur heißt, macht es nicht besser.

 

Josef und Maria waren auch patchwork.

 

Perfekte Weihnachten sind auch gar nicht vorgesehen. Zumal Perfektion der Gesundheit schadet. Außerdem handelt es sich bei „Perfekt“ um eine Vergangenheitsform. So komme ich doch nicht in die Zukunft.

 

Ja, wir sind großartig! Und genau das hat auch mit der Geburt Jesu Christi zu tun. Gott wählt nämlich seine Menschwerdung, damit unsere glückt. Menschsein ist immer schon ein Leben mit Würde, Liebe, Gemeinschaftssinn – und Zukunft.

Das liegt einfach außerhalb meiner Reichweite.

 

Daran ändern auch die Geschenke von Oma Frieda nichts. Und die immer gleichen langweiligen Geschichten von meinem Onkel. Sowie mein Versuch, es allen recht zu machen.

 

Am besten überlasse ich Weihnachten von Anfang an dem Urheber: Als die Zeit reif war, hat er gehandelt. Gott sandte seinen Sohn, um uns freizukaufen. Und hat uns damit zu seinen Kindern gemacht. (vgl. Gal 4,4-7) Die weihnachtliche Anrede Gottes lautet „Papa“ (Abba ist die aramäische vertraute Anrede für den Vater. Aramäisch war die Sprache Jesu).

 

Und für einen guten Papa gibt es überhaupt keine Diskussion über sein Kind/seine Kinder. Die sind immer geliebt. Sein Herz hüpft, wenn er an sie denkt. Liebevoll blickt er sie an. Mein persönliches Patchwork wird zum Ort der Gegenwart Gottes in dieser Welt.

Da könnte sich jetzt auch langsam der Stau mal auflösen. Vor allem in meinem Kopf und Herz.

 

Frohe Weihnachten!

Foto: Ulrich Melzer
Foto: Ulrich Melzer

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